Hallo liebe Teammitglieder!
Während meiner Amtszeit habe ich versucht, verschiedenste Leitungsstile auszuprobieren, um die größt mögliche Effizient aus den mir zur Verfügung stehenden Ressourcen zu schöpfen.
Leider waren dies zumeist chaotische Zeiten und das Verlangen nach einer stabilen Struktur ließ auf sich warten - doch nun ist schluss damit!
Ich möchte euch gerne ein paar Grundprinzipien vorstellen, nach denen wir uns
alle richten werden, um eine einheitliche Struktur in unsere Arbeit zu bringen und die Arbeitseffizienz sowie Sicherheit zu steigern.
Ändern wird sich für den Einzelnen nicht viel, jedoch werden einige Regeln einzuhalten sein.
Das Grundprinzip der
Starken Kohäsion und der
schwachen Kopplung wird unser Arbeiten im Board bestimmen.
Im folgenden werde ich euch kurz beschreiben was die einzelnen Prinzipien bedeuten und was sich übertragen auf unser Board damit ergibt.
Eine
Starken Kohäsion (oder starker Zusammenhalt) beschreibt den Zusammenhang, dass eine Einheit (oder Entität) genau
eine, wohldefinierte Aufgabe hat, die es zu erfüllen gilt.
Jede weitere Aufgabe, die nicht zum kontextuellen Zusammenhang der Einheit passt, wird
nicht der Einheit zugeordnet.
Übertragen auf unser Board ergibt sich daraus folgender Leitsatz, den sich wirklich
jeder einprägen sollte:
Ein Teammitglied oder Mitglied mit besonderen Zugangsrechten bekommt nur so viele Berechtigungen, wie es zum Ausführen der ihm auferlegten Aufgaben benötigt.
Das Einhalten dieses Prinzips fördert die Sicherheit ungemein: Ein regulärer Benutzer braucht keine Mod-Rechte, ein Mod braucht keine Admin-Rechte und ein Admin braucht keine Rechte, um das System zu manipulieren, da seine Aufgaben primär in der Benutzerverwaltung liegen.
Jede Benutzergruppe hat im Idealfall eine, wohldefinierte Aufgabe und braucht zur Ausführung dieser Aufgabe bestimmte Berechtigungen, die mit Einhaltung des oben genannten Leitsatzes vergeben werden.
PS: Sogar ich als Sys/Techadmin habe nicht alle Berechtigungen im AdminCP, da ich sie einfach nicht brauche. Daten, die ich direkt durch das FTP oder die Datenbank erreichen kann, brauche ich nicht durch das AdminCP zu fordern - sollte mal wirklich jemand meinen Account klauen, wäre jedenfalls der indirekte Zugang zur Datenbank verwährt.
Auf der anderen Seite haben wir noch die
schwache Kopplung - dieses Grundprinzip ist etwas abstrakter und somit nicht so einfach zu erklären.
Im unserem Kontext jedoch bedeutet es, dass jede Einheit (oder Entität) so wenig wie möglich von anderen Einheiten abhängig sein sollte; je abhängiger eine Einheit von der anderen ist, um die ihm auferlegten Aufgaben zu erfüllen, desto größer ist die Kopplung - dies gilt zu verhindern.
Warum jedoch ist dieses Grundprinzip wichtig, wenn man doch das Teamwork stärken möchte?
Je größer die Kopplung ist, desto größer ist der Aufwand, den eine Einheit betreiben muss, um eine definierte Aufgabe zu erfüllen.
Ändert sich der Kontext der Aufgabe einer Einheit, so müsste auch der Kontext der Einheit geändert/angepasst werden, von der die Einheit abhängig ist.
Wenn also ein Moderator zum moderieren von Beiträgen davon abhängig wäre, dass ein Supermoderator den Thread als "Schließbar" definiert, müsste der Moderator zuvor beim Supermoderator eine Anfrage starten.
Würde sich dieser Mechanismus ändern, müssten sich alle logischen Aktionen anpassen, die mit diesem Mechanismus zu tun haben - unnötige Arbeit, die zu Redundanz führen kann.
Dieses Beispiel hört sich nun nicht sehr praxisnah an, kann jedoch auf weitere Einsatzgebiete übertragen werden, die wir in der Zukunft evtl. zu sehen bekommen (werden).
Die nun genannten 2 Grundprinzipien sollten von allen Teammitglieder verstanden und verinnerlicht werden, da sie die Grundlagen für das Zusammenarbeiten ermöglichen, wie es in größeren, professionelleren Projekten der Fall ist.
Leider komme ich nicht drum herum, auch etwas zur internen Hierarchie zu erklären.
Auch wenn man es in einem gemeinschaftliches Umfeld wie unserem Team nicht sieht oder nicht bemerkt hat, gibt es gewisse Hierarchien, die sich natürlicherweise durch die Benutzergruppen ausprägen.
Hierarchien sind wichtig, wenn es um das "Mitspracherecht" innerhalb des Teams geht.
Generell hat jedes Teammitglied das Anrecht, bei etwaigen Änderungen im Board geistig mitzuwirken.
Genau dieses Anrecht jedoch führte in naher Vergangenheit immer wieder dazu, dass sich teamintern sowie in der Community Unruhen bildeten, da sich Parteien in ihrem Mitspracherecht verletzt fühlten.
Ich möchte hier kurz erklären, wie man diese Problematik am professionellsten Lösen kann, indem man die Diskussionsthemen kategorisiert und bestimmten Benutzergruppen zuordnet.
- Themen bzgl. Seite als Solches
- Hierunter fallen alle Themen, welche die weitere Zukunft der Seite angehen.
Jede Seite besitzt eine Art "roter Faden", der sich durch die Chroniken der Seite hindurchzieht und im Idealfall ein erkennbares Ziel angibt.
Dieses Ziel wird im Allgemeinen vom Seiteninhaber gestellt und mit Hilfe des Teams gemeinsam erreicht.
Aus diesem Grund sind (auch technische) Entscheidungen wie: "Partnerboard XYZ einfügen?" zwar als globale Entscheidung anzusehen und kann vom ganzen Team diskutiert werden - das letzte Wort aber hat in jedem Fall der Seitenbetreiber
- Globale Themen
- Darunter fallen alle Entscheidungen, die das gesamte Board betreffen, wie z.B. das Anwenden eines bestimmten Layouts oder das Ändern von Funktionen und Dingen, die von jedem Mitglied benutzt werden.
In diesen Fällen ist das gesamte Team mit einzubeziehen, um Gedankenanstöße zu bewirken und etwaige Nachteile zu bereden.
- Personelle Entscheidungen
- Personelle Entscheidungen werden stets von Administratoren und Gruppenführern getroffen, d.h. das Nominieren von neuen Teammitgliedern ist durch die Administration in Zusammenarbeit mit den Supermoderatoren zu bewerkstelligen. Sind einige Kandidaten zur Auswahl gestellt, können weitere Entscheidungsebenen hinzugezogen werden - sprich Moderatoren und andere Teammitglieder, um ein begründetes Veto einzulegen.
- Diese Art der personellen Verarbeitung stellt ein proffessionelles Mittel der Einstellung und Entlassung von Teammitglieder dar, da nur jene Parteien an der Nominierung beteiligt sind, die laut Aufgabenstellung damit verbunden sind - nach der starken Kohäsion wäre es z.B. Entgegen der Grundprinzipien, wenn reguläre Benutzer oder Teammitglieder, die nicht direkt mit der Benutzerverwaltung zu tun haben, in den Nominierungsprozess eingebunden werden.
- Entscheidungen bzgl. benutzerorientierter Vorgänge
- Soweit Änderungen oder Neuerungen umgesetzt werden, in welchem der reguläre Benutzer oder eine Teilmenge der Benutzer unserer Seite davon betroffen sind, ist selektiv auszuwählen, welche Parteien an Diskussionen beteiligt werden sollen.
Je nach Größe der Änderung muss entweder das ganze Team, nur bestimmte Gruppen oder das gesamte Team einschließlich der Benutzer einzubinden.
- Die Teilnehmerparteien sind von der jeweils leitenden Person, welche die Änderungen angeregt hat bzw umsetzt, im Voraus zu bestimmen und evtl. mit der Boardleitung abzuklären.
Um unnötige "Demokratie-Ausbremsungen" zu vermeiden, ist von jeder leitenden Person (s. Definition oben) selbst zu bestimmen, ob reguläre Benutzer in die Diskussion aufgenommen werden sollen oder eine reine, interne Besprechung ausreichend ist.
- Diese Vorgehensweise für diese Kategorie von Entscheidungen ist ein reiner Vorschlag, um die Arbeitsvorgänge zu beschleunigen - die Vergangenheit hat gezeigt, dass das Einbinden von regulären Benutzern bestimmte Entscheidungsprozesse teilweise oder gar vollkommen terminiert.
- alle anderen Entscheidungen
- alle Entscheidungen, die nicht den hier aufgelisteten Kategorien entsprechen, werden selektiv behandelt - hierzu entscheidet immer die Person, welche die Neuerung oder den Inhalt der Diskussion beigesteuert hat, welche Parteien an den Diskussionen teilnehmen können.
Für den Fall, dass reguläre Benutzer mit eingebunden werden sollen, sollte zur Sicherheit ein Admin einbezogen werden, um etwaige Ausartungen zu verhindern.
Die Kategorisierung dient natürlich nur als Vorschlag, dennoch habe ich die Erfahrung gemacht, dass nach diesem Vorbild die wenigstens Probleme entstehen.
Es scheint für den Einen oder Anderen zuwider sein von Hierarchien zu reden, doch je nüchterner und objektiver man die Zusammenstellung des Teams betrachtet, desto mehr potentielle Probleme können gelöst werden, da keine zwischenmenschlichen Fettnäpfchen zu umgehen sind.