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Ort: K-Underground / Papierkorb / VIP-Dump / [Software] BPM Studio Profi

ACSii Offline
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Beitrag #1 |
[Software] BPM Studio Profi
Vorteile: Übersichtlich gestaltet, viele Funktionen, BPM Studio Control anschliessbar

Nachteile: Sicherheitslücken für den On Air-Einsatz, Wildcards für Suche erforderlich, Monitor-Player legt ungefragt los

BPM-Studio Pro - ein recht merkwürdiger Titel, der den Schwerpunkt ja schon irgendwie deutlich auf die automatische BPM-Erkennung legt. Ist ja auch eine tolle Funktion, allerdings ja lange nicht die einzige, mit der Alcatech's Steckenpferd auftrumpfen kann.
BPM-Studio Pro kommt mit einem ziemlich fetzigen Design daher, das man auch noch zwischen silber-metallisch und schwarz umstellen kann.
BPM Studio Pro ist eine Software für den manuellen oder automatisierten Musikbetrieb in Gaststätten, auf Parties, ja sogar in Diskotheken und im Rundfunk.
Als MP3-Player für Radio-Zwecke haben wir die Software bei Live-On-Stage-Veranstaltungen und in Außenstudios bei Events (z.B. Berlinale, Kieler Woche, Travemünder Woche, Internationale Funkausstellung IFA etc.) eingesetzt.
Sehr positiv für diesen Zweck fällt auf, dass man sich bei Alcatech offenbar über den professionellen Einsatz Gedanken gemacht hat: Zwei Soundkarten werden unterstützt, beide Player der Software können also getrennt auf je eine Karte gelegt werden, so dass man den PC auf dem Mischpult in zwei Stereo-Kanalzügen wiederfindet, jeder von einer Soundkarte gespeist. Ebenso hat Alcatech den sog. BPM Studio Control entwickeln lassen - über den seriellen Port wird ein Controller angesteuert, der die Player als Hardware wiederholt. Man kann also richtig auf Play/Cue usw. drücken, den PC also statt mit der Maus mit richtigen Tastern bedienen, die einem CD-Player nachempfunden sind. Das Layout des Studio Controls entspricht dem Bildschirm-Layout, das Gerät liegt im 19"-Format vor (2HE), fügt sich also bestens in Sende- oder PA-Racks ein.
Zu den Features der Software gehören ein rudimentäres Schnitt-Add-In, das die Datei wie aus Wave-Editoren bekannt grafisch darstellt. Die Funktionalität allerdings ist mehr als beschränkt, wer wirklich editieren will, sollte sich doch eher auf WaveLab, Samplitude, CoolEdit und Kollegen verlassen.
Ebenso ist ein Sample-Player mit an Board. Zwischen den be
iden Playern dargestellt (natürlich auch auf dem Studio Control zwischen den Playern), bietet dieses Modul die Möglichkeit, Jingles, Drop-Ins, Talk-Overs etc. einzuspielen. Reinfallen tut aber der, der versucht, den Sample-Player mit Betten zu bestücken, über die man moderieren könnte. Nach 40sec. ist nämlich Schluss, was diese Beschränkung soll, wird mir nicht wirklich klar, Ressourcen schonen sollte bei dieser Software-Klasse doch eher im Ermessen des Anwenders liegen. Jedenfalls können mehrere "Sets" geladen werden, ein Set besteht aus neun Samples, die wie der Nummerblock angeordnet über entsprechende Knöpfe auf dem Studio Control respektive über Mausklicks abgefeuert werden können.
Unter den Playern befindet sich entweder, da darf der geneigte User sich entscheiden, eine Playlist oder eine Waitlist - der Unterschied besteht allein darin, dass eine Waitlist, also die "Warteschlange" der noch zu spielenden Titel, eine Liste mit Songs oder anderen akustischen Elementen darstellt, während die Playlist aus zwei Listen, für jeden Player einer, besteht.
Darunter findet sich eine modifizierbare Ansicht, die entweder links die Archivverzeichnisse, in denen sich die Dateien arrangieren lassen, anzeigt und rechts die im markierten Ordner enthaltenen Files, oder ein interner Mixer (nur eine Unterklasse, die ausgewählte Kanäle des Windows-Mixers ansteuert, zum Beispiel den Line-In, die Mic- oder die Master-Lautstärke).
Ebenso ist eine Suchfunktion integriert, der Vorteil hierbei: Es wird automatisch jede archivierte Datei in die Siche einbezogen, ganz egal, über wie viele Unterverzeichnisse sich das Archiv erstreckt. Ein Nachteil, der sich nicht wild anhört aber im praktischen Arbeitsbetrieb ganz gewaltig stört: Vor bzw. hinter jede Suchanfrage (z.B. "rain" im Feld Titel) muss der Anwender ein Wildcard setzen (* bzw. ?), da sonst in unserem Beispiel nur Titel gefunden werden, die exakt "Rain" heissen - Groß-/Kleinschreibun
g ist glücklicherweise egal. "Singing in the Rain", "Who's gonna stop the Rain" oder "Rainbow" würden aber nicht gefunden werden, erst, wenn man "*rain*" eingibt, wären die mit drin. So kommt es oft genug vor, dass man eine erneute Suche durchführen muss, da man von Produkten anderer Hersteller meist eine Wildcard-freie Suche gewöhnt ist.
Im Player-Display selber werden alle nötigen Infos angezeigt: Abgelaufene sowie übrige Zeit gut lesbar und groß, Puffergröße, Mono/Stereo, Bitrate in kBit/s, Samplingrate. Um allerdings den Titel und den Interpreten zu sehen, muss man sich durch mehrere Visualisierungsmodi durchklicken, bis nach diesen dann in der Visualisierungszeile die Tag-Infos stehen - etwas nervig, mindestens Titel und Interpret sollten ständig verfügbar sein. Auf dem Studio Control sind sie es schließlich aber auch, der macht die Visualisierungen nämlich auf seinem Display nicht mit. Dabei beachtet BPM Studio so vieles: Das Aufnahmejahr eines Songs zum Beispiel steht direkt mit in der Playlist, ebenso seine Länge, auch wenn sie nicht mit im ID3-Tag steht - sehr positiv! Das Ganze wird beim Start ausgelesen. Die Indizierung durchläuft sich also bei jedem Start neu, sie geht aber recht flott. Mit dem Unterschied zwischen ID3v1- und ID3v2-Tags hat BPM Studio gar keine Probleme.
Die Mängel liegen also im Detail - und in dem, was den praktischen Umgang anbelangt. Ich habe schon die Wildcards angesprochen - einfach unbequem. Nicht unbequem, aber dafür unsicher im laufenden bzw. im On-Air-Betrieb sind nun diese kleine Macken: Ein Player, der gerade spielt, ist so gar nicht abgesichert gegen unvorsichtigen Zugriff. Und der kann passieren - nicht umsonst hat jeder gute DJ- bzw. Studio-CD-Player einen Mechanismus, der verhindert, dass, während ein Titel läuft, der Open/Close-Knopf betätigt werden kann. BPM Studio allerdings lässt einen Player, während daraus ein Song spielt, offen für jeden Zugriff - selbst das Laden
eines anderen Titels in den laufenden (!) Player ist möglich - Folge: Der Titel bricht ohne weitere Nachfrage oder Sicherheitshinweis ab, der neue Titel liegt im Standby-Modus im Player. Im Ernstfall nicht gerade lustig... Sogar ein Beenden der Software ist möglich, während sich die Player im Wiedergabemodus befinden. Hier wird zwar nachgefragt, aber Konkurrenzprodukte verlangen wenigstens, dass die Player gestoppt sind, auch, um einen neuen Titel zu laden.
Zum Schluss bleibt noch eine vorbildliche Automatisierung zu erwähnen: Die Überblendzeit muss nicht in den Optionen eingestellt werden, sondern kann sogar während des Automationsmodus verändert werden. Zwischen 0 und 20 Sekunden Crossfading sind möglich und auf einer Scrollbar-Skala zu justieren, allerdings stimmt der Sekundenwert nicht immer ganz genau mit der tatsächlichen Blende überein. Man kann sogar grafisch das Ausblenden des einen und das Einblenden des anderen Titels einstellen. Mehrere Kreuzblenden sind vorgegeben, und das sind auch die, die im allgemeinen Betrieb üblich sind.
Als letztes sei noch gesagt, dass ein Doppelklick auf eine Datei ebenfalls zu akustischem Müll führen kann - der nicht selten auch on Air bzw. über die PA geht: Ein Doppelklick lädt die Datei in den Monitor, und der wird durch die gerade freie Soundkarte ausgegeben.

Alles in allem ist BPM Studio Pro für Bühnenveranstaltungen und DJs zu empfehlen, Aussetzer habe ich bisher nicht festgestellt, aber für den Radiobetrieb sollten noch eine Sicherheitsfeatures eingebaut werden. Trotzdem: Übersichtlich und schick gestaltet, viele Funktionen, leider nur ein auf 40 sec begrenzter Sampleplayer.

Preis: ca. 500€

Download: http://rapidshare.com/files/58353357/BPM...STALL_.zip
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 26.09.2007 11:46 von ACSii.)

IP-Adresse: Geloggt

26.09.2007 11:46
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