(25.12.2010 15:39)melli schrieb: ob wir nun die einzelnen fälle prüfen, ob ein user betrogen hat oder nicht, oder ob wir den gemeldeten negativen bewertungen nachgehen..
tut mir leid, ich weiß wofür ich mich da entscheiden würde ;)
sollen sich die user selbst negativ bewerten, ich hab keinen bock negative bewertungen à la "user x sagt, user y hat ihn betrogen" zu verfassen.
und nur positive sagen eben NIX über die vertrauenswürdigkeit des users aus, weil man eben nicht schreiben kann, wenns mal mies gelaufen ist. und wenn, dann nur in form einer grün hinterlegten bewertung, was in der übersicht komplett untergeht. ziemlich dummes system.
Nur um mal den Arbeitsaufwand bzgl. der Recherche aufzuzeigen:
- Als die negativen Bewertungen deaktiviert waren, kam es bei
< 10% Fällen der User vor, dass eine negative Nachricht durch einen Teamler hinzugefügt werden musste, da sich ein anderer User berechtigt über den User beschwert hatte.
- Nun kommt mit einer Wahrscheinlichkeit von > 50% ein Report bzgl. einer negativen Bewertung mit der meist selbst gemeldeten Nachricht: "Das stimmt doch garnicht ...."
Die Erfahrung zeigte, dass bei den < 10% Fällen, die durch User gemeldet wurden, die Recherche recht einfach verlief, da zur "Tatzeit" genug User anwesend waren, um die Geschichte zu verifizieren.
Dahingegen müsste man bei einer gemeldeten Bewertung erst beide Parteien befragen bzw. den Kontext der Bewertung und der darauf folgenden, fast todsicheren Rache-Bewertung erörtern, um sich überhaupt ein Bild darüber machen zu können, ob die eingegangene Bewertung rechtens und die Beschwerde des Benutzers legitim war.
Ich für meinen Teil bearbeite lieber ein, zwei Beschwerden direkt vom User über mehrere Monate, als das ich jeden zweiten Tag mehrere Selbstmeldungen lesen muss, die offensichtlich versuchen zu bekunden, dass man selber nichts gemacht habe und eh der Andere die Schuld trägt - für was auch immer.
Doch ich gebe dir Recht - die Bewertungen sagen rein gar nichts über die Vertrauenswürdigkeit einer Person aus, jedenfalls nicht direkt und 100%ig.
Was sie jedoch leisten ist der Nebeneffekt, dass ein User, der im Bewertungsprofil eines anderen einen bekannten, anderen User entdeckt, dem er/sie vertrauen kann, da der User mit dieser Person schon Korrespondiert hat, auch dem Profilinhaber Glauben schenken kann, wenn es schon andere getan haben.
Natürlich ist das nun kein Argument, welches sicher und reproduzierbar zu beweisen wäre, jedoch ein Ansatz, welches in diesem Board schon sehr lange erfolgreich praktiziert wurde.
Ich für meinen Teil halte die Bewertungen nicht wirklich als solche - sie sind nicht mehr als eine Bekundung zwischenmenschlicher Emotionen zum Profilinhaber jedweder Regung - damit sollten natürlich die Negativen mit eingeschlossen sein.
Jedoch befinden wir uns in der exklusiven Lage, zu bestimmen, welche dieser Emotionen für unser Board zuträglich sind und welche lieber direkt mit der Person geteilt werden sollten, um genau die hier vorliegende Problematik zu umgehen.
Somit wäre es also nur rechtens, wenn wir dem Board diktieren, dass nur positive Bekundungen erlaubt sind, um sich bei einer Person zu bedanken oder einfach nur zu schreiben, wie dufte man jemanden findet (aus eigener Erfahrung kann ich sagen das genau solche Bewertungen immer dazu führen, das neue Kontakte geknüpft werden).
Sämtliche negative Bewertungen, die nicht von qualifizierten Benutzern, sprich den besonderen Gruppen des Boards, geschrieben werden, sind also nicht zu tolerieren, da sie ganz einfach gegen eines der elementarsten Regeln des Boards verstoßen: Das friedliche Zusammenarbeiten mit anderen Benutzern.
Sollte jedoch ein Fall auftreten, welche die besondere Zuwendung eines Teammitglieds erfordert, sind negative Bewertungen legitim, um eine Warnfunktion und evtl. auch einen auto-pädagogischen Effekt zu erzielen (letzteres, so muss ich leider zugeben, trat nur bei den Wenigsten auf...).
Der komplette Wegfall der Bewertungsfunktion würde dazu führen, dass man den Benutzern die einzige Möglichkeit neben den Beiträgen nimmt, sich anderen Benutzern emotional mitzuteilen, auch wenn diese eher auf einem recht flachen Level gehalten werden :)
Aus diesem Grund würde ich Vorschlagen nicht mehr über den Fortverbleib der negativen Bewertungen zu diskutieren, sondern eher um eine Reorganisation der Bewertungen hingehend zu einer semantisch passenderen Bezeichnung/Benutzung.
Somit wäre wohl die einfachste Methode, dies zu gewährleisten, das Umbenennen der "Bewertungen" zu einem passenderen Titel, wie "Bekundungen" oder "Benutzernachrichten".
Mit diesem Schritt der Umbenennung, der nichtig erscheinen kann, redefiniert man die Aktion als solches: Man verewigt sich im Profil eines Usern, in dem man eine Nachricht hinterlässt, die zudem von anderen gelesen werden können. Man bewertet nicht mehr einen Benutzer ausgehend von irgendeiner zuvorgehenden Aktion, sondern bedankt sich für irgend etwas, so es auch so banal wie einfach nur das Avatar, das einem zusagt.
Also ich fasse zusammen:
- Abschaffen der Bewertung als solches
- Redefinieren der Bewertung als "Benutzerbekundungen" (s. o.)
- negative Bewertungen fortan nur durch besondere Benutzergruppen
Ich möcht hier am Schluss nochmals erwähnen, dass wir niemals ein System zur tatsächlichen Bewertung einer Person hatten und auch gar nicht an solch einem interessiert sind, da wir, wie melli schon schrieb, gar nicht die Mittel haben, den "Gegenwert" eines Users zu ermitteln.
Deswegen sollte es unser Aller Bemühung sein, Systeme so zu entwickeln, dass genau solch ein Bewertugsgedanke nicht aufkommt und ich finde mit dem von mir oben genannten, reorganisierten System sollten wir dieser Bemühung näher gekommen sein.